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Erziehen-Programme für den Unterricht - Hilfen für das Unterrichten - |
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1.Zusammenfassung:
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Religion/Ethik Kunst Sport |
Mobbing in der Schule |
Der Thementag soll durch Elternabend, Ausstellung, Artikel in der Schülerzeitung, u.s.w. begleitet werden.
Werktag
An einem Samstag treffen sich Lehrer, Schüler und Eltern um ein gemeinsames Sanierungsprojekt zur Verbesserung der Zustände im Schulgebäude vorzunehmen. Gekrönt wird diese durch ein gemeinsames Abschlussfest. Durch ein neues vom Schüler selbst geschaffenes Outfit der Schule sollte es zu Verhaltensveränderungen der Schüler kommen. Mögliche Projekte können zum Beispiel sein: Mädchentoilette als Sanitärlandschaft im Dschungel-Look, das flüsternde Klassenzimmer, Klassenzimmer als EnergiesparzimmerRituale
- die Schule ist auf verbindliche Regelen und auf verlässliche Rituale angewiesen
- Rituale begleiten die Schüler über die Dauer eines ganzen Schuljahres
- Rituale, die regelmäßig zum Einsatz kommen, werden für die Schüler zu einer selbstverständlichen Übung
- Rituale können das Schülerverhalten nachhaltig verändern DasKartengeheimnis
Der Lehrer bringt ein Sortiment Karten mit Hinweisen auf unterschiedlichste Unterrichtsstörungen mit in die Klasse. Fällt ein Schüler im Unterricht auf, legt ihm der Lehrer eine passende Karte auf den Tisch. Eine Karte kann Sprichwörter, Weisheiten oder ein Zitat aus der Bibel enthalten. Die non-verbalen Signale wecken Neugierde und stellen niemanden vor der Klasse bloß. Der Lehrer erkennt daran, welche Karten vergeben wurden, wodurch das Unterrichtsklima belastet ist.Risiken: Wenn Karten an Mitschüler weitergegeben werden, führt das zu einem neuen Unruheherd. Das Kartengeheimnis ist eine Angelegenheit zwischen dem Lehrer und einem Schüler und geht die Mitschüler nichts an.
Klassenrat
Einmal die Woche kommt die Klasse mit ihrem Klassenlehrer zusammen und diskutiert aktuelle und anstehende Probleme.
mögliche Themen:
Monitoring
Vor jeder Stunde bestimmt der Lehrer einen Schüler, den er genau beobachtet. Am Nachmittag ruft der Lehrer diesen Schüler an und bittet ihn um ein Feedback der Unterrichtsstunde. Anschließend erfährt der Schüler, welche Verhaltensweisen der Lehrer an ihm beobachtet hat, was ihn gefreut und geärgert hat. Beide Seiten verständigen sich am Ende über mögliche Verhaltenskorrekturen.
Sanfter Stundenbeginn
Damit sich Schüler mental auf eine andere Lernsituation einstellen können, brauchen sie Zeit. Auch wenn wichtige Unterrichtszeit verloren geht, rechnet sich der sanfte Stundenbeginn, da Schüler anschließend besser arbeiten und sich seltener Störer produzieren.
a) Achtung Aufnahme: Ähnlich wie im Fernsehstudio beginnt der Unterricht erst, wenn der Lehrer eine rote Lampe einschaltet. Dann muss es ganz leise sein, wie in einem Studio.
b) Die Aufrechten: Wenn ein Schüler die Materialien der letzten Stunde weggeräumt und die neuen ausgepackt hat und wenn er bereit ist, sich auf ein neues Thema zu konzentrieren stellt er sich neben seinen Platz. Wenn alle Kinder stehen, kann der Unterricht beginnen.
c) Checkliste: Der Lehrer projiziert zu Beginn der Stunde eine Checkliste der benötigten Arbeitsmaterialien an die Wand. Die Schüler bereiten sich mental auf das neue Thema vor, während sie ihre Sachen auspacken.
d) Cum Tempore: Verwaltungstätigkeiten werden in den ersten 10 min der Unterrichtsstunde geklärt. Die verbleibenden 35 min sind den eigentlichen Lerninhalten vorbehalten.
e) Decrescendo: Der Lehrer legt zu Beginn der Stunde eine CD auf und fährt die Lautstärke langsam zurück. Dies beeinflusst die Schüler, wenn die Musik ganz ausgeschaltet ist, ist auch die Klasse ganz leise.
f) Grüne Ampel: Jeder Schüler verfügt über eine grüne Ampel, die er aufstellt, wenn er alle Vorbereitungen abgeschlossen hat und dem Unterricht folgen kann.
g) Klangschale: Der Unterricht beginnt erst dann, wenn der Ton der Klangschale in allen Ecken des Klassenzimmers wahrzunehmen ist.
h) neue Pausenregelung: Einführung einer 5-Minuten-Pause zwischen den jeweiligen Unterrichtsstunden.
i) Schule ohne Gong: Der Pausengong wird abgeschaltet. Der Unterricht beginnt erst dann, wenn sich alle Schüler auf das Unterrichtsgeschehen eingestimmt haben und endet, wenn das Thema abgeschlossen ist.
j) Zwischenpause: Bei Doppelstunden wird nach 45 min eine Pause von 3 min eingeschoben, um sich zu strecken und frische Luft ins Klassenzimmer zu lassen.Unterrichtstagebuch
In einem Unterrichtstagebuch hält der Lehrer fest, wie er die Klasse im Verlauf einer Woche erlebt hat.
Themen:
Zusammengestellt von Frau Schmandke, u.??
Spiele und Übungen
"Wandernde Reporterin"
Dauer: ca. 20 Min.
Alter: ab 2. Klasse
Material: ein DIN-A4-Blatt und einen Stift für jeden Teilnehmer; für die 2. und 3. Klasse sollten die Fragen auf einem Arbeitsblatt vorformuliert seinJede(r) SchülerIn schreibt den eigenen Namen auf ein Blatt, geht im
Raum herum und interviewt mehrere MitschülerInnen. Die Reporterin
stellt eine Frage an den Interviewpartner und schreibt die Antwort auf
ihr Blatt, dann werden die Rollen getauscht. Am Schluss hat jede Schülerin einen Bericht über ihre Eigenschaften, Interessen und Vorlieben.Variation: Es kann auch ein Thema vorgegeben werden.
"Die drei Musketiere
Dauer: 20-30 Min.
Alter: 3.- 4. Klasse
Material: ein Arbeitsblatt für jede Dreiergruppe
Erklären Sie einleitend, dass es bei dieser Übung darum geht festzustellen, was die Einzelnen gemeinsam haben und was sie unterscheidet. Teilen Sie die Klasse in Dreiergruppen auf; jede bekommt ein Arbeitsblatt.
Erklären Sie das Arbeitsblatt und weisen Sie darauf hin, dass die Antworten sich nicht nur auf Äußerlichkeiten beziehen sollen, da es auch darum geht, etwas Neues über die Anderen zu erfahren. Fragen Sie die Kinder nach Beispielen, etwa: Wir mögen alle Spaghetti., Wir mögen alle nicht aufräumen., Ich heiße… und bin anders, weil ich kurdisch spreche., …
Wichtig: es dürfen keine Namen genannt werden.Die Gruppen füllen selbstständig und gemeinsam das Arbeitsblatt aus. Jeder in der Kleingruppe muss mit allen Antworten einverstanden sein. Sie können von Gruppe zu Gruppe gehen und darauf achten, dass die Kinder wirklich aufeinander hören. Wenn alle fertig sind, kommen die Kleingruppen wieder im Stuhlkreis zusammen und stellen sich und ihre Arbeitsergebnisse vor. Die Blätter können zum Nachlesen an die Wand gehängt werden.
Auswertung: Fragen Sie die Kinder, ob es in manchen Gruppen Überraschungen gab, ob sie z.B. etwas erfahren habe, was sie vorher nicht wussten oder vermuteten.
"Wohin gehört der Kopf?"
Dauer: ca. 20-30 Min.
Alter: 1.- 3. Klasse
Idee: Gesichtsausdruck und Körpersprache bewusst machenMaterial: Arbeitsblatt (vergrößern), ein leeres Blatt für jedes Kind, Scheren, Kleber
Sprechen Sie einleitend das Thema Körpersprache und Mimik an. Verteilen Sie dann an jedes Kind ein Arbeitsblatt mit der Aufgabe, den passenden Kopf auf den jeweiligen Körper aufzukleben und auf ein Extrablatt zu legen. Wenn den Kindern nicht klar ist, welcher Kopf zu welchem Körper passt, sollten sie Haltung und Ausdrücke selbst ausprobieren. Kinder der 2. und 3. Klasse können daneben schreiben, was das Kind auf dem Bild gerade fühlt oder denkt. Die Kinder vergleichen ihre Bilder und sprechen über ihr Ergebnisse.
Variation: Als Einleitung können Sie sich mit einem Kind vor die Klasse stellen, ihm ein Blatt vor das Gesicht halten und ihm ins Ohr flüstern, es solle mit dem Körper und dem Gesicht ein bestimmtes Gefühl (glücklich/traurig/wütend) ausdrücken. Die anderen raten, welches Gefühl ausgedrückt wird bzw. wie das Gesicht aussieht.
"Puzzle-Spiel"
Dauer: ca. 20 Min.
Material: Umschläge mit Puzzleteilen für Vierergruppen
Vorbereitung: die Puzzles vergrößern, ausschneiden, auf Umschläge verteilen; jedes Puzzle muss eine andere Farbe haben (nicht jedes Teil)
Teilen Sie die Klasse in Vierergruppen, die sich an einem Tisch zusammensetzten. Jede Gruppe bekommt einen Umschlag mit einem Satz Puzzleteilen, die die Kinder wie Karten unter sich verteilen. Am Anfang haben nicht alle Gruppenmitglieder gleich viele Teile – das macht aber nichts. Jedes Kind soll ein Puzzle zusammenstellen und alle Puzzle müssen gleich groß sein. Die Gruppe ist fertig, wenn alle ein Puzzle vor sich haben. Die Teile, die man nicht braucht, werden immer nach rechts weitergereicht. Während der gesamten Übung darf nicht gesprochen werden. Die Kinder dürfen einander helfen, nicht jedoch ein Puzzle für jemanden zusammenstellen.Auswertung: Fragen Sie die Klasse, was bei dem Spiel Spaß machte und was schwierig war. Haben alle Kinder in der Gruppe gleichberechtigt zusammengearbeitet? Falls einzelne dominierten: warum, wie ging es den anderen dabei? Wie kann man auch sonst jemandem helfen, ohne gleich die Aufgabe insgesamt zu lösen?
Hinweise zur Herstellung der Puzzles:
Schneiden Sie die Puzzleteile aus fester Pappe aus. Jeder Umschlag enthält einen Satz von vier Puzzles, die die gleiche Farbe haben. Die Puzzlesätze für die verschiedenen Gruppen unterscheiden sich nur dadurch, dass sie unterschiedliche Farben haben. Wenn Sie das Spiel vereinfachen wollen, können Sie die Rückseite der Teile mit Zeichen markiere, damit die Kinder notfalls nachschauen können, welche Teile zusammengehören.
"Welche Konflikte erleben wir?"
Material: dicke Stifte und eine Wandzeitung/Plakat
Die Klasse macht ein Brainstorming (Mindmap) zu der Frage: Welche Konflikte erleben wir? Durch Striche werden Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Konfliktbereichen aufgezeigt. Wenn Kinder z. B. angeben, mit Eltern oder Geschwistern Konflikte zu haben, fragen Sie nach, um welche Konflikte es sich handelt.
Erfahrung: In einer 4. Klasse ergaben sich die abgebildeten Ergebnisse:
"Konflikte beobachten"
Dauer: ca. 60 Min. an 2 Tagen
Alter: 3.- 4. Klasse
Material: Beobachtungsbogen
Vorbereitung: Bereiten Sie mit einigen Kindern Rollenspiele zu Alltagskonflikten vor
Die Rollenspiele zu Alltagskonflikten werden mit der Klasse vorgespielt und entlang folgende Fragen besprochen:
- Worum ging es bei dem Konflikt?
z.B. Streit um einen Stuhl oder ein Spielzeug- Wie wurde der Konflikt ausgetragen?
z.B. durch Schreien, Hauen, Beleidigen, Ignorieren- Wie ging der Konflikt aus?
z.B. es passierte nichts, die Lehrerin ging dazwischen, die Streitparteien einigten sich
Anschließend bekommt jedes Kind einen Beobachtungsbogen und die Aufgabe, in den nächsten 2 Tagen drei Konflikte zu beobachten und zu dokumentieren. Die Ergebnisse werden in einer Diskussion zusammengetragen. Suchen Sie mit den Kindern Gemeinsamkeiten zwischen den Konfliktabläufen, z.B.: Wenn man sich prügelt oder aus dem Weg geht, findet man keine Lösung.
"Konfliktlösung"
Alter: 3.- 4. Klasse
Material: für alle sichtbar: das vergrößerte Eselbild und eine Wandzeitung mit dem unten angegebnen Schema, dicke Filzstifte
Erklären Sie den Kindern zur Einleitung, dass es für Konflikte häufig viele verschiedene Lösungen gibt. Anhand des Eselbildes werden einige Möglichkeiten ausgearbeitet. Für diese Übung erhalten die Esel Namen und zwar heißen sie Klara und Siegfried. Zeigen Sie auf das Schema. K. und S. suchen eine Lösung für ihr Problem. Sie können eine Lösung finden, bei der einer gewinnt und einer verliert, bei der beide verlieren oder beide gewinnen. Wie sieht die Lösung aus, bei K. gewinnt und S. verliert? S. gewinnt, K. verliert, beide gewinnen, beide verlieren? (Schreiben Sie nach und nach Lösungsmöglichkeiten auf die Wandzeitung.) Fragen Sie die Kinder anschließend nach eigenen Bei-
spielen für Lösungen, bei denen einer gewinnt und einer verliert, beide gewinnen oder beide verlieren.Variation: Sie können die Übung weiterführen, in dem Sie mit den Kindern einen Alltagskonflikt aus der Klasse nach dem gleichen Schema analysieren.
zusammengestellt von Frau Faustmann; Fritz und Bange
Bergsson/Lukfiel: „Umgang mit schwierigen Kindern“
Auffälliges Verhalten. Förderpläne. Handlungskonzepte. Berlin: Cornelsen Scriptor, 1998
A) Ein Kind fällt mir auf
Unterrichtstörendes Verhalten wird häufig als auffälliges Verhalten genannt. Dabei zeigen auch viele Kinder auffällige Verhaltensweisen, die nicht stören.
Auffälligkeit sollte nicht als zu beseitigendes Defizit betrachtet werden, sondern als noch fehlende Fähigkeit, die es zu entwickeln und fördern gilt.
Verschiedene Fallbeispiele werden beschrieben:Störungen im sozialen Verhalten
- Aggressivität
- Prügeleien
- Beschimpfungen
- ...-
Minderwertigkeitsgefühle
- Angst
- Frustration
- Weinen
- Wenig Kontakt zu anderen
- Rückzug vor Lehrern und Mitschüler
Aufgabenbezogenes auffälliges Verhalten
- Unaufmerksamkeit
- Unkonzentriertheit
- Leicht ablenkbar
- „träumen“
„Opfer- und ewige Verlierer“
- Opfer von Prügeleien, Beschimpfungen
- Außenseiter
- Ausrasten bei zu hoher Belastung durch Andere
- Hilfe suchen beim Lehrer
- Intrigieren gegen andere
Konzentrationsschwierigkeiten
- leicht ablenkbar
- stehen häufig im Mittelpunkt
- geraten häufig in Streit
- Uneinsichtigkeit
- uUnkoordinierte Bewegungen, Probleme schwierige Bewegungen auszuführen, sich länger dabei zu konzentrieren (schreiben!)
Chaoten
- unordentlich
- können nichts der Reihe nach machen
- brauchen und suchen klare Aufträge
- sind oft sehr kooperationsbereit und verantwortungsbewusst
- wWissen, was sie brauchen, können es aber selbst nicht leisten.
Oftmals haben Auffälligkeiten multiple Ursachen:
Mit einem Faktor kommen Kinder häufig noch gut zurecht. Mehrer Faktoren überfordern Kinder. Lehrer haben nur selten Einfluss auf mehrere Faktoren.
B) Ich habe meine Erklärungsmuster
Verhalten ruft automatisch
Erklärungsmuster hervor. Über
diese sollte man von Zeit zu Zeit bewusst nachdenken, da das pädagogische
Handeln in der Praxis schnell und daher oft unreflektiert geschieht.
Das Nachdenken soll die pädagogische Handlungsfähigkeit
erweitern.
[Diese Erklärungsmuster nennt man im Kontruktivismus:
subjektive Theorien. Im Gegensatz zu objektiven Theorien, können die
Grundstrukturen häufig nicht dargelegt werden. Vergleichen
sie dazu noch einmal die Aussagen bei Professionalität]
Erklärungsmuster:
1. Hyperaktivität
2. Aggressivität
3. Frühkindliche (negative) Erfahrungen
4. Das Kind weiß eben, wie es durchkommt
[Überprüfen sie zu den Mechanismen noch einmal die Lerntheorien]
5. Schule macht die Kinder auffällig!
- Vieles in der Schule ist nicht so, wie es sein sollte: volle Klassen, enge Räume, schlechter Pausenhof, langweiliger Unterricht, Vertretungen….
- Was sind die wichtigsten (negativen) Einflüsse und wie kann man es (sich) ändern?
6. Ein Klassenzimmer ist ein Gleichgewicht: jedes Verhalten beeinflusst jedes andere Verhalten
7. Das Kind ist in seiner sozial-emotionalen Entwicklung zurückgeblieben
C) Ich vermute Störungen von Wahrnehmung
und Motorik
Entwicklungsstörungen / -defizite
werden häufig bei
Schuleintritt sichtbar. Die Anforderungen an das Kind ändern
sich.
Primäre Störungen sind Störungen,
die das Kind direkt betreffen, mit denen es umgehen muss:
1. bei der Informationsaufnahme
2. bei der Informationsausgabe („Signale“, die das Kind gibt)
3. bei der Informationsverarbeitung (die sich nicht direkt beobachten lässt)
Die primären Störungen und das Zusammenspiel der Umweltanforderungen ergeben sog. Sekundäre Störungen:
Das Zusammenspiel von primären und sekundären Störungen überfordern das Kind oftmals, daraus ergeben sich die tertiären Störungen, die längerfristiges Lernen und das Verinnerlichen von Lernen blockieren können.
D) Ich brauche eine Förderplan
Erziehung im schulischen Rahmen verlangt ein ebenso planmäßiges, systematisches vorgehen wie Kenntnisvermittlung.
Als Lehrer „erzieht“ man quasi durch JEDE Handlung.
1) Beobachtung und Beschreibung
Das auffällige Verhalten muss genau beobachtet und beschrieben werden:
Wann tritt es auf, was geschieht dann, wie reagiert das Kind, die anderen, die Lehrperson, was hilft in solchen Situationen…?
Fragen zum Entwicklungsstand:
Welche Fähigkeiten hat das Kind bereits durchgängig / ansatzweise / gar nicht? Wie kann man das Kind ermutigen? Was überfordert das Kind?
Möglichkeiten der Schülerbeobachtung:
Folgende Fähigkeiten sollten Kinder zwischen 6 und 9 sukzessiv erwerben: (S.32f)
Zeigt ein Kind einige dieser Verhaltensweisen nicht, sind auch die Eltern „als Experten“ zu Rate zu ziehen. Wichtig: die Fähigkeiten des Kindes betonen! In der 3./4. Klasse können auch Kinder sich selbst bereits recht realistisch nach solchen Kriterien einschätzen.
4. kollegiale Fallberatung (näher Beschrieben in Kapitel 10)
2) Kleine Schritte zu kleinen Zielen
Wichtig: dem Kind die Zuversicht geben, dass es sein Ziel erreichen
kann!
Zeiträume bestimmen, bis wann, welche Dinge gezielt gefördert
werden sollen.
3) Erfolgskontrolle
Schwierig!
Sind Fortschritte gemacht?
wenn ja,
wie geht es nun weiter?
Nur teilweise Fortschritte?
was muss verändert
werden?
Gar keine Fortschritte?
neue Beschreibung der Ist-Lage,
Ziele und Förderbedürfnisse neu definieren.
Fragenkatalog zur Beschreibung der
Ist-Lage (S.36)
Fragenkatalog zur Zielfindung (S.37)
Fragenkatalog zu den pädagogischen Maßnahmen
(S.37)
4) Förderung der Selbstwahrnehmung des Kindes
Regelmäßige Rückmeldung über
Fortschritte an das Kind ist wichtig.
Wichtig: nicht ständig NEGATIVE Rückmeldung, die erfährt
das Kind ohnehin zu häufig. Abwertung, neg. Selbstbild
Das Kind braucht aber vor allem Mut als Grundlage
der Verhaltensänderung.
Problem: viele Kinder erkennen ihre kleinen Erfolge
nicht selbst, ihre Wahrnehmung ist bereits auf die Defizite ausgerichtet.
Wahrnehmung umlenken.
[ Hilfreich zumVerstehen des Konzeptes, das hinter den Begriffen Umdeuten, Reframen steht sind die Seiten unter Unterrichten.]
Dazu:
„Reflexion mit Erziehungsplankarte“
kindgerechte Zielfomulierungen, über die dann mit dem Kind auch gesprochen werden kann.
z.B.: „Ich arbeite an Aufgaben, die ich so ähnlich schon kenne ohne Hilfe der Lehrerin und zwar mindestens 5 Minuten am Stück. Das Ergebnis ist nicht so wichtig, Hauptsache, ich bleibe dabei.“
Das Kind kann dann (zunächst mit Hilfen) konkrete Erfolgserlebnisse nennen.
E) Lernen unterstützen durch Ausgleichen von Entwicklungsrückständen
1) Lehrerverhalten und Unterrichtsorganisation
2) Entwicklung der Motorik mit Bewegungsangeboten
Bewegung als Grundlage des Lernens„Wer sich bewegt, bleibt nicht sitzen“!
3) Entlastung bei Wahrnehmungsproblemen
Einbinden in den Unterricht so oft wie möglich; regelmäßig!
4) Zusammenarbeit des Lehrers mit den Eltern
F) Handwerkskoffer für den Lehrer
1) Strukturierung des Unterrichtgeschehens
2) Loben
3) Spiegeln
4) Grenzen setzen
5) Umlenken und Umgestalten
Situationen wahrnehmen
6) Regeln und Rituale
Regeln sind Gebote!
Rituale sind Anker:
7) Motivieren
8) Konfliktgespräche
G) Beispiele zum Spiegeln, Umlenken und Umgestalten
Situation
Neg. Formulierung der Lehrkraft
Pos. Formulierung der Lehrkraft
1) Peter redet dazwischen
Peter, jetzt redest du schon wieder dazwischen!
Du willst ganz viel zum Thema erzählen, und oft kannst du dich schon an die Melde-Regel halten, das weiß ich.
2) Jens hat nur noch 3 Fehler im Diktat
Super- nur noch 3 Fehler. Ich freu mich.
Du hast intensiv geübt; dein Erfolg beweist, welche Fortschritte du im Rechtschreiben machst.
3) Sven hat ein schönes Bild von einem Papageien gemalt, kann aber schlecht mit Lob umgehen und seine Arbeiten kaum akzeptieren
Schaut mal, das hat er ganz super gemacht!
Er hat den Papageien so bunt gemacht, wie er auch in der Natur ist. So einen ähnlichen habe ich schon einmal in der Natur gesehen, du auch?
4) Die Schüler sollen sich gegenseitig nicht beim Arbeiten stören
Wir stören keinen bei der Arbeit!
Wir lassen jeden in Ruhe arbeiten!
5) Die Schüler sollen nicht in die Pause rasen
Rast nicht über den Flur!
Geht ruhig über den Flur in die Pause!
6) Kai wird ausgelacht, weil er eine falsche Antwort gegeben hat.
Bei uns wird niemand ausgelacht
Wir akzeptieren, dass jeder Fehler machen darf
verfasst von: Dziedo, Krumm, Gilbert