- Welche Beobachtungen/ Erfahrungen machten sie, die darauf hinweisen, dass Schule sich verändern sollte?
- was funktioniert an ihrer Schule so gut, dass es auch noch in zwanzig Jahren Bestand hat?
Ihre Beobachtungen/ Erfahrungen:
Kawi 15.01.07
1. Die Erfahrung, die ich gemacht habe ist, dass oft nur die schwachen Schüler
gefördert werden. Es gibt Mathe- oder Deutschförderkurse. Aber
für Schüler, die in einem Fach besonders gut sind, gibt es oft
keine solchen Fördermaßnahmen.
Um das zu ändern müsste alerdings das gesamte Schulsystem in Deutschland
geändert werden. Es gibt schon ein paar integrierte Gesamtschulen, an
denen ein Schüler, der in Mathe vielleicht sehr schlecht, in einen Matheunterricht
auf Hauptschulniveau geht, dafür aber in Englisch Realschulniveau erreicht.
Ich finde, uf diese Art könnte man besser auf die Schüler eingehen
und sie ihren Begabungen nach entsprechend fördern.
2. An meiner Schule sind die Fächer Hauswirtschaft und Technik Profilfächer,
da viele Hauptschüler in diesen Fächern Stärken haben, die
gefördert werden sollen. Das funktioniert auch sehr gut, da die Fachlehrer
dieser Fächer sehr engagiert sind.
Allerdings könnte ich nicht sagen, ob das in zwanzig Jahren auch noch
so sein wird, wenn das Kollegium und die Schüler sich verändern.
Stera 15.01.07
I zu 1?
Bei uns spielt im Moment die Erziehung zu friedlichem Zusammenleben
eine große Rolle. Dazu wird es bald eine Fortbildung für alle
Lehrer geben. Außerdem widmen wir uns in zwei Wochen dem Thema der
Sucht, insbesondere Rauchen und Alkohol. Diese beiden Themen sind bei uns
an der Schule weit unter den Schülern verbreitet.
Mit Eltern hatte ich in Erziehungsfragen bisher noch keine Gespräche,
obwohl es oftmals von Nöten wäre. Viele Eltern sind bei uns unerreichbar.
Wenn, dann geht es immer um fachliche Dinge, aber weniger um die Pädagogik.
zu 2.
Also ich finde, wenn Schüler sich gegenseitig nur noch mobben
und Beleidigungen an den Kopf werfen, dann sollte man schon beginnen, die
Augen nicht mehr zu verschließen und sich gemeinsam dagegen engagieren.
Bei uns sieht man das daran, dass Fortbildungen an der Schule durchgeführt
werden. Aber meines Erachtens eher so wider willen, weil der Druck von außen
zu stark wird, aber nicht weil man es einsieht. Von daher glaube ich nicht,
dass das die nächsten zwanzig Jahre Bestand hat. Man muss schon hinter
dem stehen, was man tut.
Ara 15.01.07
1.Was ich immer wieder feststelle ist, dass es viel zu wenig Zeit gibt,
sich über Schüler und Unterricht zu unterhalten. Im Lehrerzimmer
ist es oft hektisch, wenn der Morgen vorbei ist, gehen alle nach Hause. Ein
Austausch über Unterrichtsinhalte findet so gut wie garnicht statt.
So dass es leider auch nicht zu gegenseitigen Anregungen, Hilfen und Ergänzungen
kommt. Es liegt sicher nicht an unsererm Kollegium, sondern einfach daran,
dass die Zeit nicht ausreicht. Darum ist es kaum möglich, die Schüler
optimal zu födern.
Auch eine Zusammenarbeit zwischen Grund- und Hauptschule stellt sich als äußerst
schwierig dar. Vor allem da uns zwei Klassenstufen fehlen (5&6), also
genau die Übergangsklassen. Das finde ich auch sehr schwierig, da die
beiden Schulen nicht zusammen arbeiten. Kommen die Schüler in Klasse
7 zu uns, müssen Dinge erst eintrainiert und verändert werden.
Dies ist für die Schüler eine Veränderung an die sie sich
erst gewöhnen müssen und die ihnen nicht immer leicht fällt.
2.Innerhalb der Hauptschule funktionieren die jahrgangsübergreifenden
Projekte sehr gut. Das Team ist sehr eingespielt und die Ziele, die mit den
Projekten verfolgt werden sind klar gesteckt.
Ich denke, dass meine Schule ein sehr intaktes Kollegium hat und ich hoffe,
dass sich das auch bin in 20 Jahren, trotz wechselnder Lehrer, nicht ändert.
Dies ist nämlich die Grundlage auf der sich Schulentwicklung vorantreiben
lässt.
Anonsten wird sich in nächste Zeit viel ändern müssen, da
die Schulentwicklung an unserer Schule noch nicht weit fortgeschritten ist
und uns noch viel Arbeit bevor steht.
Brischa 15.01.07
Zu 1: Am eindringlichsten für mich sind die Erfahrungen, die ich am
Gymnasium gemacht habe. Dort habe ich viele für mich unwichtige Dinge
für eine Arbeit auswendig gelernt, eine sehr gute Note kassiert und
wieder vergessen.
Aber auch im Englischunterricht der Gymnasien sehe ich einiges was sich verändern
sollte, anstatt Grammatik zu pauken, sollten die Schüler eher befähigt
werden sich in der Fremdsprache zu unterhalten und sie anzuwenden, wie es
heute schon an vielen Hauptschulen umgesetzt wird.
Zu 2: Ich denke nicht, dass es es in der Schulentwicklung darum geht in 20
Jahren noch Bestand zu haben, viel wichtiger ist für mich sich die Offenheit
für neue Dinge zu bewahren und sie aber gleichzeitig zu hinterfragen
und auf ihren Sinn hin zu überprüfen.
--> Sind Sie der Ansicht, dass die fortlaufende Überprüfung und Diskussion,
auch noch in 20 Jahren vorhanden ist??
Isbe 16.01.70
An meiner Schule finden Evaluations- Gespräche statt, die beispielsweise
die Kooperation mit einem Förster und die daraus resultierenden Waldgänge
betrachten und zu verbessern versuchen.
Diese Kooperation nennt sich "Waldschule" und bietet den Kindern
einmal im Monat die Möglichkeit,den Wald zu erforschen.
Weitere Projekte (z.B. Tanzpädagogin) unterstützen die Entwicklung
der Schule und helfen bei der Kompetenzorientierung.
An meiner Hauptschule treffen sich die Lehrer etwa einmal im Monat zum sogenannten
Zeitfenster. Diese festgelegte Kooperationszeit hilft den Lehrkräften
sich auszutauschen und den Unterricht, sowie die weitere Schulentwicklung
zu verbessern bzw. zu diskutieren.
Das gemeinsam erstellte Schulcurriculum, welches nach und nach erarbeitet
wurde/wird, kann als weitere Grundlage der Schulentwicklung betrachtet werden.
Nasta 27.01.07
1. Da ich in einer 4. Klasse unterrichte und auch im 1. Ausbildungsabschnitt
in einer 4. Klasse unterrichtet habe, bekomme und bekam ich live das Übergangsverfahren
mit. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Verteilung der SchulerInnen, die
auf die HS, RS oder das Gym gehen, überhaupt nicht stimmt. Im letzten
Jahr ging aus meiner KLasse nur 1 Mädchen zur HS, dagegen aber 10 Jungen.
Aufs Gymnasium hätte es nur 1 Junge geschafft, dagegen aber zahlreiche
Mädchen. Wir haben dies im Kollegium immer wieder diskutiert und uns
ist dabei aufgefallen, dass der Untericht, so wie er momentan stattfindet,
wohl sehr auf die Interessen der SchülerInnen ausgelegt ist und die
Jungen viel zu wenig fördert. Außerdem sind wir der Ansicht, dass
es in der Grundschule eindeutig zu wenige männliche Lehrer gibt, an
denen sich die Schüler orientieren könnten.
Daher denke ich, muss hier dringend ein Umdenken stattfinden.
Was meiner Meinung nach an unserer Schule nicht besonders gut funktoniert
sind die Absprachen und die Zusammenarbeit der einzelnen Lehrkräfte.
Es gibt ein paar Kollegen, die sich immer wieder treffen, sich austauschen
und gegenseitig um Rat fragen, aber der Großteil (vor allem die älteren
Kollegen/innen) sind Einzelkämpfer. Dies wird besonders dann ganz deutlich,
wenn sich mehrere Klassen zu Projekten oder Aktionen zusammenschließen,
denn hier finden sich garantiert nur die Klassen der Lehrer, die sich auch
sonst austauschen.
2. Was an meiner Schule so gut funktioniert, dass es noch in 20 Jahren Bestand
hat kann ich nicht sagen, denn ich denke, dass das die Dinge sind, die für
jeden selbstverständlich sind und über die man sich deshalb auch
keine Gedanken macht. Ich glaube erst, wenn dies nicht mehr funktioniert
merkt man, dass es einmal ganz gut funktioniert hat.
--> Ist es deshalb nicht gerade auch wichtig, sich der guten, funktionierenden
Sachverhalte bewusst zu werden?
Literatur
Pisa-Konsortium Deutschland (Hrsg.;
2005): "Pisa 2003. Der zweite Vergleich der Länder
in Deutschland - Was wissen und können Jugendliche?" Waxmann
pdf - der Seite