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Schule

1.2 Schulkultur

- Hinweise &. Ergänzungen -

Schulkultur

 

Schulkultur

Inhalt:

Beobachtungen zur DVD von W. Kahl: Treibhäuser der Zukunft - Wie in Deutschland Schulen gelingen
  1. Rahmenänderungen
  2. Zum Abschluss

1. Rahmenänderungen an der Schule

a. Begrüßung von Heterogenität

Die Individualität der Schüler wird akzeptiert und als wichtige Belebung des Unterrichtes anerkannt. Alle unterrichtlichem Maßnahmen sind auf die Stärkung der Stärken ausgerichtet. Die Förderung in weniger ausgeprägten Gebieten erfolgt differenziert.
Aus dieser individualisierenden Vorgehensweise folgen die anderen Rahmenänderungen.

b. Rahmenänderung: Aufhebung der Jahrgangsklassen

In den dargestellten Schulen (Grundschule Borchshöhe, Bremen; Jenaplan - Schule, Jena) sind die Klassen jahrgangsgemischt. Je nach Schule sind verschiedene Stufungen vorhanden z.B. 1-3; 4-6, 7-9 bei der der Jenaplan - Schule. Eine Differenzierung erfolgt erst in der Oberstufe.

Dies hat zur Folge, dass die Jüngeren von den älteren Mitschülern lernen und im gleichen Zuge die Lehrkraft andere Aufgaben erhält.
Eine Disziplinierung der Schüler zum Lernen wie auch im Verhalten untereinander entsteht mehr oder minder beiläufig. Ausdruck dafür ist die anregende Schulatmosphäre.

c. Rahmenänderung: Aufhebung des 45-Minuten - Taktes

Weil sich der Unterricht an den körperlichen und intellektuellen Bedürfnissen der Schüler orientiert, bieten diese Schulen Wochenplanarbeit an:

"Wochenplanarbeit heißt (an der Jenaplan - Schule;H.B.), die Kinder arbeiten alle an einem Thema, alle drei Jahrgänge arbeiten an einem gemeinsamen Thema".

Verschiedenste Methoden und Medien werden von den Schülern genutzt, Auszeiten sind möglich. Die Art dieses Arbeitens unterschiedet sich deshalb gewaltig, von der stark vorstrukturierten Wochenplanarbeit in der "Regelschule".

d. Rahmenänderung:
die Schule wird zum Lebensraum

Mit vielfältige Maßnahmen (Feste und Feiern;Gestalungshilfen bei der Freizeit;...) wird die Schule ein Aufenthaltsraum. Der Ganztagesbetrieb ist dafür eine Voraussetzung.
An vielen Schulen entschließt sich das Kollegium für eine erhöhte Anwesenheit an der Schule. Trotz oder gerade wegen der "Mehrarbeit" ist für diese Kollegien der Unterricht weit weniger belastend.
Austausch und Zusammenarbeit zwischen den Lehrern, Eltern, Betrieben und Schülern vermindern die "Stressbelastung".

Zum Überlegen

Welche Veränderungen der Rahmenbedingungen sind Ihnen im Film/ im Vergleich zu Ihrer Schule besonders aufgefallen?

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2. Zum Abschluss

Hartmut von Hentig zur Jenaplan - Schule:

Ich habe eigentlich immer gefunden, dass die Ganztagesschule eine riesige Veränderung, vielleicht die größte überhaupt, die beste, der durchgreifendste Reformimpuls wäre, den wir haben könnten. Wir haben die unsinnige Aufteilung von: es gibt Belehrung durch Unterricht und es gibt Leben und für das Zweitgenannte ist die Familie da.
Die andere Aufgabe der Schule: "to be a place for kids to grow up in", die wird durch die Ganztagesschule eingefordert, wird erst ermöglicht und auch eingefordert.
Das Leben und sein Schwierigkeiten, Eitelkeiten und Ängste finden Antworten in dem Schulcurriculum. Es stärkt. Die Person wird gestärkt dadurch, dass ich das ein bisschen besser durchschaue, die Sache geklärt habe. Na, das wäre die gute gegenseitige Ergänzung.
Die Bildung, die Schulbildung, öffnet die Augen, stärkt das Lebensgefühl gegenseitig.
Und wenn wir uns dann angucken, was wir da haben: eine nach dem Fließbandmuster taylorisierte Belehrungsanstalt.

Literatur:

 Reinhard Kahl: Treibhäuser der Zukunft - Wie in Deutschland Schulen gelingen. 3 X DVD
 Hartmut von Hentig (1993): Die Schule Neu Denken. Hanser Verlag

 

 

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